Ausflug 2018
Pünktlich um 7 Uhr starteten die Jedermänner bei strahlendem Wetter ihren diesjährigen Jahresausflug. Vor den Toren von Liebherr bei Ehingen wurde die erste Rast eingelegt. Die Familien Häberlein und Schmid hatten zum Sektfrühstück eingeladen. Wir bedanken uns für die kulinarische Unterbrechung.
Kurz vor zehn Uhr wurde das Kloster Buxheim bei Memmingen erreicht. Die Klosteranlage wurde im Jahre 1402 von den Kartäusern, dem strengsten Orden der röm. katholischen Kirche, übernommen, aus-bzw. umgebaut und bis 1812 betrieben. Die Suche nach Gott in Schweigen und Einsamkeit ist allen Kartäusern gemein. Sie unterscheiden sich in 3 Mönchsarten:
Priestermönche (Chormönche) leben in und um den großen Kreuzgang herum gebauten kleinen Häuschen mit Vorraum, der das Häuschen mit dem Kreuzgang verbindet, dem Hauptraum mit einer kleinen Kapelle, Arbeitstisch, Esstisch, Strohbett und einem Ofen, einer Werkstatt und einem kleinen Garten.
Brüdermönche (Laienbrüder/Konversen) haben eine eigene Form des einsamen Lebens. Sie sorgen durch ihre Arbeit für die Bedürfnisse des Hauses. Während die Chormönche sich vornehmlich dem Gebet ( ≈ 8 Std/Tag) widmen, ist bei den Brüdermönchen die Handarbeit stärker betont. Sie leben getrennt von den Chormönchen in Zellen (kein eigenes Haus).
Donaten haben den gleichen Aufgabenbereich wie die Brüder. Sie unterscheiden sich von ihnen dadurch, dass sie sich nicht mit Gelübden an den Orden binden, sondern mit ihm einen Donationsvertrag abschließen.
Das Kartause Buxheim wurde 1812 im Rahmen der Säkularisation aufgelöst und die Mönche vertrieben. Ab 1975 wurde in der Klosteranlage ein Kartausenmuseum mit wertvollen Kunstschätzen eingerichtet.
Die Klosterkirche ist eine barocke Saalkirche. Der Priesterchor (siehe Bild) wurde wohl im 13. Jahrhundert erbaut, der Brüderchor (hinter dem Lettner) im Jahre 1450 angebaut. Die Brüdermönche durften keinen Sichtkontakt zu den Priestermönchen haben. Der größte Kirchenschatz ist das barocke Chorgestühl, das der Tiroler Ignaz Waibl mit sechs Mitarbeitern in den Jahren 1687 bis 1691 schuf. Es wurde 1883 vom damaligen Besitzer Graf Waldbott von Bassenheim, der in Geldschwierigkeiten war, an ein englisches Frauenkloster verkauft. Erst 1980 kehrte es wieder an seinen Ursprungsort Buxheim zurück und konnte nach aufwendigen Renovierungsarbeiten am 24. Juni 1994 feierlich eingeweiht werden.
Die Annakapelle, an der Nordwestecke des Kreuzganges gelegen, ist ein Kleinod des Rokokos, das von Dominikus Zimmerman von 1738 bis 1741 gestaltet und stuckiert wurde.
Nach dem Mittagessen ging es weiter zur Stadtführung nach Memmingen. Die Jedermänner waren gespannt, denn die von Manager Curt-Jürgen Raiser und seiner Frau Sabine organisierten Stadtführung waren bisher immer höchst interessant und voller Überraschungen gewesen. So auch diesmal. Vor dem Hintergrund des Rathauses, ein Renaissancebau aus dem 16. Jahrhundert, wurden wir von 2 Damen aus dem 17. Jahrhundert empfangen. Die eine wie man sieht, gut betucht und die Frau eines Ratsherrn, die andere von niederem Stande. Die beiden führten uns durch die Stadt, gifteten sich dabei gegenseitig an und gemeinsam zeigten sie ihr Unverständnis gegenüber den Jedermännern, die bald merkten, dass sie sich in der Komödie "Leben im 17. Jahrhundert in Memmingen" befanden und in das Geschehen mit einbezogen wurden.
Wenn sie wissen möchten wie sich das anhörte, dann folgen sie einfach diesem → Link oder lesen die folgenden Bildtexte.
Hallo, warum lauft ihr in einer kurzen Hose rum - Ja weil es halt warm ist - die habt Ihr aber nicht in Memmingen gekauft - Nein - ja das sieht man
Du sag mal, weißt Du warum in Reutlingen die Weiber Hosen anhaben
Die Jedermänner fühlten sich ins 17. Jh. zurückversetzt, beteiligten sich engagiert am Spiel und amüsierten sich köstlich über die originelle Stadtführung.
Letzte Station des von Curt-Jürgen und Sabine Raiser wieder einmal bestens organisierten Ausfluges war der Gasthof Hirsch in Dapfen beim gemeinsamen Abendesssen.